Über das Stück Jacob McNeal blickt auf sein Leben zurück: Jeder einzelne seiner Romane war ein Beststeller – wer ihn nicht kannte, kannte seine Bücher. Es war ein erfolgreiches Leben. Damals, als seine Frau noch lebte, die so gern gewesen wäre wie er. Aber Genie ist eben Genie, denkt McNeal, und die guten Zeiten sind längst vorbei. Vom Nobelpreis träumt der Schriftsteller immer noch, doch er ist krank, einsam auch und ohne Ideen. Draußen hat künstliche Intelligenz die Welt verändert, und wie verlockend scheint der Gedanke: die Tagebücher der verstorbenen Frau, ihre Geschichte, die seine Geschichte ist – der perfekte Roman, heimlich generiert von einem Chatbot, veröffentlicht von Jacob McNeal. Und plötzlich ist er wieder da, der lang ersehnte Erfolg. Doch um welchen Preis?
Mit »Der Fall McNeal« zeichnet der US-amerikanische Dramatiker Ayad Akhtar vor dem Hintergrund der Frage, wie ChatGPT unser Kunstverständnis verändert, das abgründige Psychogramm eines Künstlertypus im Bewusstsein der eigenen Endlichkeit. Das Stück feierte 2024 seine Uraufführung am New Yorker Broadway, wurde kürzlich am Wiener Burgtheater gezeigt und erlebt in Düsseldorf nun mit Thiemo Schwarz in der Titelrolle seine deutsche Erstaufführung. Regie führt Philipp Rosendahl, der am D’haus zuletzt »Liv Strömquists Astrologie« und Suzie Millers Gerichtsdrama »Prima Facie« inszenierte. Gespräch und Einführung am 14.9. im Unterhaus Der vielfach ausgezeichnete New Yorker Dramatiker Ayad Akhtar im Gespräch mit Regisseur Philipp Rosendahl und Philosoph Daniel Bracker, der in Amsterdam und New York zu Künstlicher Intelligenz lehrt, über die deutsche Erstaufführung von »Der Fall McNeal« und was Kreativität im Zeitalter der KI bedeutet. Es moderiert Tina Lorenz vom Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. — In deutscher Sprache
Danke Herzlichen Dank an die Langen Foundation in Neuss für das Fotoshooting zu »Der Fall McNeal«. Hinweise Stroboskoplicht Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass in der Vorstellung von »Der Fall McNeal« Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.
Inhalt Die Inszenierung thematisiert u.a. Suizid und sexuellen Missbrauch. In Szenen der Inszenierung werden sehr realistisch aussehende Pistolen gezeigt.